Don Feidner

Last Update:  22 October 2015

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Flucht in die Realität !

Einige Leute haben mich gefragt, ob der Grund, warum ich so viel Zeit auf einem Fahrrad verbringe, eine “Flucht von der Realität” sei. Aber die Antwort ist ohne Zweifel genau das Gegenteil. Sie ist eine Flucht in die Realität.

Unsere Welt ist so geworden, dass viele Leute in die Arbeit rennen, wieder nach Hause flitzen, auf ihre Handys oder SmartPhones SMS Messages schicken, vor ihren Computersystemen sitzen, und vor ihren Fernsehgeräten endlose Stunden verbringen. Die meisten können nicht einmal 10 Sekunden stoppen, um die Rosen auf ihrem Lebensweg zu riechen. Wenn Du jemanden heutzutage grüßen willst, und du fragst, “Wie geht’s denn heute?” meistens kriegst Du die Antwort, “Danke, gut!” und dann flitzen sie weiter. Ich habe mich oft gefragt, was für eine Antwort ich bekäme, wenn ich genau die gleiche Frage beantworten würde mit so etwas: “Wie nett, dass Du fragst. Komm! Setz dich, und erlaube mir’s Dir zu erzählen.” Außer meinen besten Freunden, würde überhaupt jemand die Zeit dafür nehmen?

 In diesem Jahrhundert, mindestens hier in Deutschland, leben die meisten Leute in einer unechten Welt - eine Welt der “virtuellen Realität”. Vor ungefähr 10 Jahren, wie ich unterwegs nach Hause war, habe ich festgestellt, dass in 95% von den Häusern, gegen 8:30 Uhr abends, ein flacherndes blaues Licht in den Wohnzimmerfenstern zu sehen war. Na klar - ab 20:15 Uhr fangen doch die Filme und Abendprograme im Fernseher an. Neulich habe ich einen Bericht gelesen, dass Menschen in Deutschland im Durchschnitt 3 ½ Stunden pro Tag vor dem Fernseher sitzen. Die einzigen Menschen auf dem Marktplatz in der Stadt wo ich wohne, waren Ausländer, die ihre Tradition sich abends zu treffen  von zuhause mitgebracht hatten

Ich gebe zu, dass ich auch viel zu dick und apathisch geworden war - aus Mangel an sportlichen Aktivitäten und durch schlechte Essgewohnheiten. Nicht nur die Problemen mit meinen Lungen, sondern auch Diabetes und Bluthochdruck hatten mich beeinträchtigt, das Leben zu genießen. Eine Änderung war sofort nötig, und ich habe zwei Sachen gleichzeitig angefangen. Ich fing an ein Kajak zu paddeln und Fahrräder zu fahren. Das Paddeln war für meine Arme und Bauch gut, und das Radfahren war für meine Beine und Kreislauf der allerbeste Ausdauertraining. Ich habe auch meine Essgewohnheiten radikal verändert: ich habe viel weniger gegessen, und meistens nur wenn ich Hunger hatte. In weniger als zwei Jahren gingen mein Diabetes und hohen Blutdruck völlig weg. Mein Cholesterin Spiegel ist von 326 auf 147 gefallen, und ich habe 27 Kilogramm Fett abbauen können.

Jetzt bin ich wieder bei meinem “High School” Gewicht von 73-76 Kilogramm gelandet. Nein, es war nicht einfach. Es hat sehr viel Disziplin und Zeit gefordert. Aber mir war es jede Minute wert. Aber als ich dünner geworden bin, habe ich etwas Aufregendes entdeckt. Statt im Fernseher zuzuschauen, was andere machen, hatte ich angefangen, die Sachen, die man im Fernsehen sieht, selbst zu tun. Früher habe ich gerne im Fernsehen gerne zugeschaut, wie Leute bergsteigen, Höhlen forschen, und in fremde Länder verreisen. Und das war tatsächlich die Reise, die ich vor 20 Jahren angefangen hatte, aber irgendwo wurde ich aufgehalten, hauptsächlich weil ich bis 10 Stunden am Tag bei der Arbeit am Schreibtisch sitzen musste. Jeder, der mich kennt, weiß dass mein Leben alles andere war als langweilig, aber irgendwie war eine bestimmte Trägheit - eine Lethargie - ein-gekrochen.

So meine Radtouren sind eine Zeit zum nachdenken, eine Zeit andere Leute zu treffen und mit ihnen über alles zu diskutieren, was für sie wichtig ist. Beim Radeln, wenn ich jemand treffe, und es sind bis 5 Personen, bleibe ich stehen und rede mit Ihnen. Manchmal trinken wir einen Kaffee oder sogar sitzen wir beim Mittagessen zusammen. Ich habe nie Eile. Es ist eine Zeit zu fotografieren, die Natur ohne Stress in der Arbeit zu genießen, und zu entdecken, was schon längst entdeckt worden ist .... und dann vergessen wurde.

In den Paar Kurztrips, die ich im vorigen Jahr in Vorbereitung auf das große Tour genommen habe, hatte ich schon angefangen, wieder zu „leben“. Du fragst, ob Einsamkeit eine Rolle spielt? Nicht im geringsten. Währen 2 Kurztrips von je einer Woche hatte ich täglich Leute kennengelernt, und mit ihnen Zeit beim Wandern oder Radfahren verbracht. Wir haben alles mögliche besprochen. Was ich gelernt (oder bestätigt) habe, ist dass die meisten Leute über ihr Leben reden wollen – über das was sie getan haben, über ihre Träume für die Zukunft, und über den Sinn des Lebens. Was mich am Meisten interessiert ist, dass die meisten Leute ihre Weisheit mitteilen wollen – was sie während ihrem Leben gelernt haben. So befinde ich mich wieder in einer Art Schule, und ich lerne wie ein Schüler über vieles, wie z.B. man einen hohen Berg besteigen kann, ohne Müde zu werden, oder wie man einen Garten richtig pflanzt und düngt, oder auch warum die Islamische Leute so eine völlig andere Lebenseinstellung habe wie wir im Westen.

Fahr doch irgendwann mal mit, atme frische Luft, genieße den Sonnenschein auf deinen Schultern und den Wind in deinem Gesicht. Entdecke mit mir zusammen, was so aufregend daran ist.

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